Neonazis sind in Deutschland so präsent wie lange nicht. Schon immer ist Musik für viele der Einstieg in die Szene.
„Die meisten wurden irgendwie
über Musik abgeholt”
Philip Schlaffer, Ex-Nazi
Leider kommt heute jeder so einfach wie nie zuvor an Nazi-Songs: auf Musik-Streaming- Plattformen wie Spotify, SoundCloud und Co. Die Situation ist sogar noch schlimmer: Die Algorithmen der Plattformen verbreiten diese Songs und Bands aktiv. Wer einmal Nazimusik hört, bekommt immer mehr empfohlen – und die Plattformen unternehmen nichts.
Wir drehen den Spieß um und lassen die Algorithmen gegen Rechts arbeiten.
Dafür entwickelten wir eine trojanische Naziband: HetzJaeger.
So perfekt abgestimmt auf die primären Parameter von Algorithmen, dass sie allen Hörern von rechter Musik automatisch ausgespielt wird.
Wir starteten mit einem Teaser, trainierten damit einen Monat lang die Algorithmen und lösten mit dem kompletten Song am 89. Jahrestag von Hitlers Machtergreifung auf.
Algorithmen nutzen 4 primäre Parameter um Bands User*innen zuzuordnen.
Auf diese optimierten wir den Teaser der ersten Single von Hetzjaeger.
Audio
Content
Behaviour
External Data
Audio
Nach Analyse von unzähligen Rechtsrock Stücken, erschufen wir
aus Tempo, Stil, Tonlage und Amplitude ein typisches Rechtsrock
Spectogram für die ersten 1:20min von unserem Song „Kameraden”.
Content
Syntax, Reizwörter und beliebte Narrative aus der Szene
bildeten die Basis für unsere Lyrics.
Visuell bedienten wir gängige Codes der Szene.
Behaviour
Den fertigen Teaser mussten möglichst viele Fans von echten Nazibands
hören, damit unsere Band vom Algorithmus richtig eingeordnet wird. Dafür
schleusten wir unseren Song mithilfe von Artist Affinity Targeting direkt in
die Streams und Playlisten von Fans echter Nazibands.
External Data
Um dem Algorithmus die Relevanz von Hetzjaeger in der Szene zu beweisen, sorgten
wir mit gezielten Undercover-Aktionen auf Instagram, Telegram und Co. dafür, dass
Hetzjaeger auch außerhalb der Streaming-Plattformen zum Thema in der Szene wurde –
und generierten so viele Mentionings und Verlinkungen.
In nur einem Monat wurde unser Teaser über
Nazi-Fans empfohlen.
Und alle warteten auf den gesamten Song
und das Musikvideo:
Musikvideo
Ab der 2. Strophe dreht sich der Song. Er ist eine Aktion gegen Rechts und
gegen die Plattformen, die solchen Bands eine Bühne bieten.
Der Aufschrei und die Enttäuschung von Rechts waren groß, das Lob und die Begeisterung von
Links genauso. Aber am wichtigsten: Presse und Öffentlichkeit setzten die Streaming-Anbieter
unter Druck.
„Ein verblüffendes und
erschreckendes Ergebnis.”
„Well played, Hetzjaeger,
well played.”
„Einmalige Aktion gegen
die rechte Szene.”
„Die Plattformen müssen
Verantwortung übernehmen.”
„Neonazi Fake-Band
entlarvt Algorithmen.”
Unterstützer*innen
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Media Coverage in
Ländern
Reichweite
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Engagement
Laut gegen Nazis